Die 10 Sünden forstlicher Waldbehandlung

 

1. Entwässerung von feuchten und zeitweise überfluteten Waldböden durch ständig unterhaltene Abflussgräben. Dadurch Senkung des Grundwasserspiegels auf ganzer Fläche.

 

2. Starke Bodenbearbeitung .(Pflügen, Grubbern, Eggen) vor der Aufforstung mit Störung der biologischen Bodenaktivität und -vielfalt und Erhöhung der Mäusepopulation

 

3. Starke Bodenverdichtung mit reduzierter Wasserspeicher- und -Transportfähigkeit sowie Risse im Kronendach auf 4 Metern Breite alle 16 Meter. (Pflege- und Rückegassen)

 

4. Aushieb aller schattenspendenden Pionierbaumarten (Jungwuchspflege)

 

5. Langjährige Freistellung der Kronen (Lichtwuchsbetrieb) führt zu Öffnung des Kronendaches. Die Bodenfeuchte sinkt, das Waldinnenklima wird trocknerer.

 

6. Zusätzliche Öffnung nach dem Samenabfall (Schirmschlag)

 

7. Sukzessive Entnahme aller schattenspendenden Mutterbäume innerhalb von 20 Jahren, großflächige gleichzeitige statt sukzessive Naturverjüngung

 

8. Mit 30-40 Jahren Auswahl von Ziel-Bäumen (30 bis 60 Bäume/ha), deren Kronen frei von der Konkurrenz durch Nachbarbäume gehalten werden. Das Kronendach ist offen, das Waldinnen­klima wird immer trockener.

 

9. Ca. 25 Eingriffe (Aushiebe, Ernte) in 100 Jahren zur "Erziehung", "Zuwachssteigerung" und "Wertholzbildung" mit Kollateralschäden an Boden und Bäumen

 

10. Zu wenig Totholz, insbesondere stehendes und dicke Stämme, wird im Wald belassen, das mit seiner Algen, Pilz- und Flechten-Gemeinschaft zurFeuchte des Waldinnenklimas beträgt.

 

Lutz Fähser, 2019

 

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