Aus Berlin: Auch im Grunewald wird immer irgendwo gefällt…

Sylvia Mayen aus Berlin schreibt zum Grunewald und dem Umgang mit alten Bäumen und dem Grün in ihrer Stadt. Sie sucht Mitstreiter/Innen für eine Bürgerinitiative, die sich für den Schutz der Bäume und Wälder in und um Berlin einsetzt:

 

Hallo BBWIS, ich danke Euch sehr, dass ihr diese Bewegung /Initiative aus dem Boden gestampft habt! Ich lebe in Berlin und hier ist es, was die Wertschätzung und insbesondere die "sogenannte" Pflege der Bäume des Waldes und der Stadt angeht, auch megakrass - es wird nur geschnitten und gesägt und es ist tragisch, sich so wehrlos zu fühlen gegen diesen Wahnsinn und diese Ignoranz.

 

Die mit riesigen Maschinen fuhrwerkenden Forstler, die der Holzindustrie dienen – es wird immer so schön von den Naturschutzgebieten und dem ausgezeichneten Wald in Deutschland geredet, während gleichzeitig aus dem Wald alles herausgeholt wird und die Wege und Böden aufgerissen werden.

 

Auch in der Stadt werden alle Büsche fast auf Bodenhöhe beschnitten, so dass nirgends eine nicht einsehbare Ecke entsteht, die Vögeln, Tieren und Insekten Schutz und Nahrung bieten könnte. Große Bäume werden zugunsten vieler Bauprojekte oder für Parkplätze gefällt. Es müsste viel härter bestraft werden, wenn alte Bäume einfach gefällt werden.

 

Insbesondere auf das „Wie“ kommt es ja an – die Bewirtschaftung unseres Waldes sollte wie im Lübecker Stadtwald mit Pferden und behutsam geschehen, denn es ist schon auffallend, wie wenig Pilze, Vögel und eben alte Bäume es jetzt nur noch gibt, gerade im Wald! Ich bin sehr oft im Grunewald und da wird immer irgendwo mit riesigen Maschinen gefällt. Sie reden von Wiederherstellung der ursprünglichen Biodiversität - nur komisch, dass dann doch immer weiter Eichen, Eiben, Linden und andere Bäume abgesägt werden.

 

 

Der Wald ist „durchsichtig“, voller dünner Bäume, die meisten sind Kiefern und Fichten. Die wenigen alten Bäume stehen an den großen Alleen oder an Waldwegen - zum Vorzeigen für die Touristen. Aktuell wurde gerade ein an der an der Autobahn liegender Waldabschnitt total ausgedünnt. Gerade hier müsste er doch besonders dicht bleiben, um vor Abgasen, Staub und Lärm zu schützen?

 

Es sollte viel mehr Aufklärung stattfinden, was Nachhaltigkeit angeht. Ich würde gerne Flyer verteilen, auch im Wald, auf dem über die BBWIS berichtet wird. Es ist wirklich allerhöchste Zeit, dass wir für die Bäume und die Natur die Stimme erheben und diesen Irrsinn aufhalten. Besonders weil es ja schon Gesetze gibt, die aber nicht eingehalten werden. Grüße aus Berlin!

 

Sylvia Mayen

 

Kontakt für Waldschutzinteressierte in Berlin: sym(at)mail.de

 

www.rbb24.de/panorama/beitrag/2018/06/berlin-fehlen-tausende-strassenbaeume.html