„Nicht tatenlos zusehen wie unsere Wälder in Deutschland ausgebeutet werden!“

 

 

Nach Ansicht unserer BundesBürgerInitiative WaldSchutz ist in den Wäldern Deutschlands eine neue und sehr gefährliche Entwicklung erkennbar. Seit den Reformen der Landesforst­verwaltungen ist zunehmend eine „holzfabrikmäßige“ Nutzung der Wälder vor den Gemeinwohlfunktionen in den Vordergrund gerückt. Ausdruck dieser Entwicklung ist u. a. ein stark verdichtetes System von Holz­rückegassen und schwerlasttauglichen Forststraßen. Die dabei eingesetzten Erntemaschinen verdichten die empfindlichen Waldböden auf irreparable Weise.

Die gesetzlich festgeschriebenen Schutz- und Erholungs­funktionen des Waldes haben dabei stark an Bedeutung verloren. Die eklatanten Defizite an wirklich alten Wäldern mit ausreichenden Totholzmengen als Lebens­raum und zur Sicherung der Artenvielfalt lassen sich mittlerweile auch durch die Daten der Bundeswaldinventur eindeutig belegen“, so Norbert Panek, Autor einer umfassenden Studie zur Bundeswaldinventur.

 

 

Wälder ohne Schutz

 

Moniert wird von der BundesBürgerInitiative WaldSchutz vor allem der mangelnde Schutz der Wälder in Deutschland. Die Fläche, auf der keine Nutzung mehr zulässig ist, umfasst nicht einmal zwei Prozent der deutschen Waldfläche. Selbst in Waldbeständen innerhalb von Naturschutzgebieten wird intensive Holznutzung betrieben. Unsere Staatswälder sind als moderne Goldesel“ schutzlos einer industriemäßigen Forst- und Holzwirtschaft ausge­liefert, für die der kurzfristige Gewinn aus der Holzernte mehr zählt, als der langfristige ökologische Wert der Lebensgemeinschaft Wald für Mensch, Pflanze und Tier.

Da in nahezu allen Bundesländern die gleiche Problematik in Sachen Forstwirtschaft zu beobachten ist, können die Initiativen nicht mehr länger tatenlos zusehen, „wie unsere Wälder immer mehr ausgebeutet werden und das Prinzip der Nachhaltigkeit auf der Strecke bleibt.“ Es ist allerhöchste Zeit für ein schnelles Umdenken und Umlenken sowie für eine eingehende Überprüfung der Bewirtschaftungsgrundsätze. „Wir brauchen dringend einen grundlegenden Politikwechsel im deutschen Wald“, so der BI-Sprecher Martin Bertram.

 

 

Politikwechsel gefordert

 

 

Die BundesBürgerInitiative WaldSchutz fordert daher, den seit über zehn Jahren mit der Forstreform beschrittenen Weg umgehend zu verlassen. Staatliche Forstbetriebe dürfen nicht länger vornehmlich erwerbswirtschaftlich und profitorientiert wirtschaften. Der Wald ist mehr als nur ein Holzlieferant. Sein Schutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die der Generationengerechtigkeit dient. Der öffentliche Wald ist zudem Bürgerwald. Die Bürger haben dort ein Recht auf Information und Beteiligung. 

 

Anfang August 2017 hat die BundesBürgerInitiative Waldschutz einen Katalog mit Forderungen an die Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks sowie an den für die Forstwirtschaftzuständigen Bundesminister Christian Schmidt  und an die Fraktionen des Bundestages gesendet. Darin plädiert die Initiative u. a. für eine dauerwaldartige, umweltgerechte Bewirtschaftung des öffentlichen Waldes. Es gibt bereits erfolgreiche Beispiele, wie den Stadtwald Lübeck, der mit seinem „Lübecker Modell“ bewiesen hat, dass naturschonendes Wirtschaften langfristig keinen Gewinnverlust bedeutet. 

 

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