Initiative Bürgerbegehren-Bürgerentscheid Bedburg-Hau:
"Kein Waldsterben per Ratsbeschluss"
Durch eine aktuelle Bebauungsplanaufstellung soll der Bedburger Wald (LVR-Klinik-Wald) in der Gemeinde Bedburg-Hau zu einem Baugebiet und die verbleibenden Waldflächen in einen privaten Park umgewandelt werden.
Der Wald war bereits auf Karten um 1700 verzeichnet und in den Jahren 1907 bis 1912 wurde dort die Rheinische Provinzial-Heil-und Pflegeanstalt Bedburg-Hau hinein gebaut. Seitdem hat sich an der lockeren Bebauung und Wegeführung nichts geändert. Alle Häuser (Jugendstil), die Wegeführung und Flächen sind als Denkmal eingetragen. Nach der vorliegenden Planung sind dennoch bereits vier Häuser für den Abbruch vorgesehen.
Der Bedburger Wald ist ein reiner Laubwald, überwiegend mit Eichen- und Buchenbestand von teils hohem Alter. Laut Bundeswaldgesetz, Landesforstgesetz NRW, Landesbetrieb Wald und Holz NRW Regionalforstamt Niederrhein handelt es sich um Wald und deshalb muss im weiteren Verfahren ein Waldumwandlungsverfahren eingeleitet werden.
Es sollen also auf diesem denkmalgeschützten Gelände, einem in NRW einmaligen Bauensemble, Neubauten (Baugebiet) zwischen den alten Häusern entstehen. Dabei hat die Gemeinde an Neubaugebieten keine Not, denn ihr stehen von der Bezirksregierung Düsseldorf rd. 25 Hektar reines Ackerland zur Verfügung. Warum also Wald zu Bauland, im Zeitalter des Klimawandels?
Die Initiative „Kein Waldsterben per Ratsbeschluss“ führt derzeit ein Bürgerbegehren mit anschließendem Bürgerentscheid durch. Die Vertretungsberechtigten für das Bürgerbegehren „Kein Waldsterben per Ratsbeschluss“ haben die Unterschriftensammlung zum Bürgerbegehren nach gut drei Wochen erfolgreich beendet. Zur Absicherung wurde über die geforderten 969 Unterschriften hinaus gesammelt.
Die Initiative möchte aber darauf hinweisen, dass noch bis zum 10. August alle Bürger*innen, auch nicht Bedburg-Hauer, ihre Anregungen und Bedenken zur Überplanung des Klinikgeländes Nord bei der Gemeindeverwaltung einreichen können.
Der Bebauungsplan betrifft vorerst rd. 2/3 der Gesamtfläche und erstreckt sich über den sog. Nordteil. Doch auch der Südteil bleibt nicht unverschont. Für Neubauten im südlichen Teil sind bereits Waldflächen von rd. 1,5 ha zu Umwandlung genehmigt. Zudem wurde vor einigen Tagen bereits mit dem Ausbau einer Straße (Ost-West-Achse) begonnen. Auch dazu wurden viele Bäume gefällt.
Oben links auf der Planzeichnung ist eine Fläche eingezeichnet, auf der sehr alte Eichen stehen. Derartige Baumriesen sind in Zeiten des Insektensterbens Hotspots der Biodiversität. Die Bäume markieren den ehemaligen Waldrand (Eichelkamp) die vor dem Klinikbau bereits dort standen. Viele mit einem Stammumfang von über 2,50 cm, ein Baum sogar mit 390 cm. Laut Legende sollen hier nun ironischerweise Bäume und Sträucher angepflanzt werden. Die anderen grünen Flächen sollen kein Wald bleiben und der allgemeinen Bürgererholung dienen, sondern lukrativer Privatpark werden. Anscheinend sieht man hier in Planung und Verwaltung den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Vor allem ist nicht nachvollziehbar, warum der alte Wald und die denkmalgeschützte Fläche zu einem Baugebiet erklärt werden sollen, denn als Alternative zur Waldumwandlung stehen der Gemeinde 25 ha reines Ackerland laut Regionalplan Düsseldorf zur Verfügung. Stehen also andere monetäre Interessen im Vordergrund?
Die Initiative „Kein Waldsterben per Ratsbeschluss“ bittet für ihr Bürgerbegehren mit anschließendem Bürgerentscheid gegen die Bebauungsplanaufstellung herzlich um Unterstützung zur Rettung des alten Waldes!
Weitere Informationen:
https://www.lokalkompass.de/bedburg-hau/c-politik/bebauungsplan-klinik-nord-wenn-planer-und-rat-den-wald-vor-lauter-baeumen-nicht-sehen-part-1_a1392123
Für die Initiative Bürgerbegehren/Bürgerentscheid „Kein Waldsterben per Ratsbeschluss“:
Günter van Meegen
Kontakt: 02821-69208 und Mail: v.meegen@t-online.de