RLP: Raubbau auf der Montabaurer Höhe (unterer Westerwald)

Die sehr trockenen Sommer der letzten Jahre haben dem Wald auf der Montabaurer Höhe (unterer Westerwald) stark zugesetzt, es folgte der Borkenkäferbefall der Fichten, der seinen Beitrag zusätzlich zum Waldsterben geleistet hat. Die Antwort des lokalen Forstamtes Neuhäusel auf diese Situation ist das großflächige Roden der betroffenen Fichten, ferner werden aber auch großflächig gesunde Buchen gerodet, um die Aufforstung zu finanzieren. Über Jahrzehnte wird an diesen Stellen kein Wald mehr stehen!

 

Das Totholz, das als Feuchtigkeitsspeicher dient, wurde in diesen Bereichen entfernt, sodass der Boden einerseits der Austrocknung durch Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, aber auch der Winderosion, was der den Neubewuchs massiv behindern wird [1]. Eine Nachhaltigkeit im Handeln ist vom Forstamt Neuhäusel nicht erkennbar.

 

Erschwerend zur aktuellen Situation kommt noch hinzu, dass über Jahre hinweg der Wald überforstet wurde, wie eine Studie der Universität Koblenz-Landau belegt [2].

 

Ferner kam bei den Waldarbeiten sehr schweres Gerät zum Einsatz, was zu einer Verdichtung des Waldbodens führte. Die Folgen davon sind bei Regenfällen offensichtlich, das Regenwasser läuft an der Oberfläche ab und dringt nicht ins Erdreich ein. Die Konsequenz daraus ist das Absinken des Grundwasserspiegels. Einige Anlieger der Montabaurer Höhe beziehen bereits Wasser aus dem Rhein! [3][4].

 

Das oben Beschriebene fasst die Studie der Universität Koblenz-Landau wie folgt zusammen: „Dies hat vor allem in den Jahren 2019 und 2020 zu großflächigen Rodungen und Kahlschlägen geführt, die sich nicht nur extrem negativ auf die heimische Flora und Fauna auswirken, sondern auch schädliche Effekte in Bezug auf die Grundwasserversorgung, Erosion, Mikroklima und Bodenverdichtung durch den Einsatz schwerer Forstmaschinen („Harvester“) haben“ [2].

 

 

 

 

Auf unser Schreiben an die Landesministerin Anne Spiegel (Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz) vom 26. April 2021 mit unserer Forderung diesem Raubbau sofort zu stoppen und eine nachhaltige Beforstung einzuführen, basierend auf standort-heimischen Baumarten, um den Zielsetzungen Ihres Ministeriums gerecht zu werden, haben wir am 20. Mai Antwort erhalten.

In dieser steht, daß das alle vom Forstamt Neuhäusel ergriffenen Maßnahmen der Situation angemessen seien...!