von Angela Bloedorn, Gersweiler, Oktober 2021
Den Wald vor der Haustür, was liegt da näher als ein „Waldbad“ in der heimischen Natur, um das eigene Wohlbefinden zu steigern? Schließlich haben wir Saarländer laut Hern Jost (Umweltminister), den Wald, den andere sich wünschen und sind obendrein sogar noch „Waldmeister“... klingt zunächst einmal vollmundig vielversprechend.
Also, mache ich mich auf, tauche ein in das wundervolle Grün - und dann gerade beim Erspüren einer sich anbahnenden Entspannungswelle, nach der nächsten Biegung ein Anblick, der einem Naturfreund schlagartig die Pulsfrequenz nach oben treibt und jegliches Gefühl der Erholung im Keim erstickt. Der positive Effekt des Waldbadens – dahin. Statt dessen Beklemmung und große Traurigkeit. Aufenthalte im Wald steigern die Killerzellen im Blut, heißt es, bei mir steigern sie in diesem Fall den Frust und den Ärger angesichts der neuen Opfer der deutschen Forstindustrie, der malträtierten Natur und dieser fortwährenden, massiven Zerstörung unserer grünen Klimaanlage.
Hinzu kommt noch erschwerend, dass egal welchen unserer Waldwege man hier geht, seit einigen Wochen ein extremer Ausbau derselben zu beobachten ist (Verbreiterung, etc.) Insgesamt ist die Naturzerstörung durch die Art der Waldbewirtschaftung, die hier betrieben wird, eine ökologische Katastrophe und zum Erreichen der gesteckten Klimaziele mit Sicherheit nicht geeignet.
„Ökologische Fußabdrücke“ - Irreparable Schäden am wertvollen Waldboden und Wurzelwerk durch Einsatz schwerer Maschinen
Verletzte Bäume - tolerierte "Kollateralschäden"
Ich schlussfolgere: bei der Plakat-Kampagne des Ministeriums für Umwelt undVerbraucherschutz/ Wald und Forst muss es sich wohl um einen schlechten Scherz handeln. Und so konnte ich mir eine kleine „Umgestaltung“ der Plakate nicht verkneifen.
Der saarländische Weg für den Wald ist leider ein Holzweg!
In einem Radius von ungefähr ca. 8 km alleine um meinen Wohnort herum überall die gleichen Bilder, nachdem wir hier in Gersweiler erst kürzlich „dank“ einer Firmenerweiterung den schmerzlichen Verlust von fast 2,5 ha gesundem Mischwald (u.a. Eschen, Eichen, Buchen, Lärchen) hinnehmen mussten, wenn auch nicht kampflos. Ein wertvolles Stück Wald musste weichen, wieder einmal Opfer der Profitgier und vor allem trotz geeigneter Standortalternativen in der Nähe. Eine Schande!
Flächenfraß im Wald - vorher und nachher:
Verloren.........
Und ich halte (noch) tapfer die Stellung: