Der Schutz des SaarWaldes hat eine Stimme!

© Foto: K. Borger
© Foto: K. Borger

 

Die menschengemachte Klima- und Biodiversitätskrise schreitet in einer Geschwindigkeit voran, die auch unsere Wälder an ihre Belastungsgrenze bringen. Dies umso mehr, je intensiver sie in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart genutzt werden. Unsere Wälder sind jedoch viel mehr als nur ein Rohstofflieferant. Sie sind Archen der Artenvielfalt und Grundpfeiler der Daseinsvorsorge für uns Menschen. Dennoch - ein "weiter so wie bisher" ist vielerorts zu beobachten, als wolle man die sichtbaren Entwicklungen und Prognosen der unabhängigen Wissenschaft einfach ignorieren.

 

Viele Menschen im Saarland engagieren sich für den Waldschutz, sei es als Einzelperson oder als Mitglied in einer Bürgerinitiative oder eines Vereins. Der Landesverband Saar-WaldSchutz e.V. wird dem Schutz des Saarwaldes eine starke Stimme geben - unabhängig ob es sich um Staats-, Gemeinde- oder Privatwald handelt.

 

Eine ökosystemverträgliche Bewirtschaftung und ein starker Schutz des Waldes sind dabei die Hauptziele des Vereins. Dieser wurde am 27.05.2022 gegründet, mit Bescheid vom 01.09.2022 als e.V. ins Vereinsregister eingetragen und mit Bescheid des zuständigen Finanzamtes vom 13.09.2022 die Gemeinnützigkeit festgestellt.

 

Zweck des Saar-WaldSchutz e.V. ist die Förderung des Naturschutzes, des Waldnaturschutzes, des Klimaschutzes, die Förderung der Biodiversität, der Landschaftspflege und des allgemeinen Umweltschutzes. Dadurch sollen die vielfältigen Funktionen des Waldes für die belebte und unbelebte Umwelt gesichert und ihre ökologische Leistungsfähigkeit verbessert werden. Damit soll auch die wachsende Bedeutung des Saar-Waldes zur Daseinsvorsorge der Saarländer:innen im Sinne §59a Saarländische Landesverfassung unterstützt werden.

 

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Satzungsgemäße Aufgaben und Ziele.pdf
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Der Landesverband Saar-WaldSchutz e.V. beschränkt sich in seinem Handeln ausschließlich auf Fragen der Bewirtschaftung des Waldes bzw. Nutzungen des Waldes (Holz, Wild etc.). 

Der erste öffentliche Auftritt war die Vorstellung des "Waldökosystem-Bericht 2022" als Alternative zum "Forstzustandsbericht", der jährlich vorgestellt wird.

 

 

Waldökosystem-Bericht statt FORSTbericht!

 

Die Klimakrise wir zu dramatischen Auswirkungen führen, insbesondere in den klassisch bewirtschafteten Forsten. Die Zeit der vorrangig auf Erträge ausgerichteten Forstwirtschaft, ist nach allen seriösen Prognosen der Wissenschaft vorbei. Leider überwiegt immer noch, nicht allein im staatlichen oder kommunalen Waldbesitz das Primat der Nutzung mit Konzepten und Mitteln von gestern.

 

Abgestorbene Fichten bleiben bei dem hier praktizierten ökologischen Waldmanagement stehen und schützen den aus Naturverjüngung kostenlos heranwachsenden Jungwald. © Fotos: K. Borger

 

Ein „weiter so“ ist unseres Erachtens unverantwortlich, selbst wenn nur die bisherigen Schäden betrachtet werden. Wenn jetzt nicht konsequent auf diese Entwicklung regiert wird, hat dies irreversiblen Folgen für unsere Waldökosysteme und damit für unsere Lebensverhältnisse. Der Landesverband Saar-WaldSchutz e. V. wird deshalb alljährlich im Herbst zum ökologischen Zustand

des Saarwaldes Stellung nehmen. Der vorliegende erste Waldökosystem-Bericht legt seinen Schwerpunkt auf Erfordernisse einer Neuorientierung in der Beurteilung der Auswirkung von forstwirtschaftlichen Eingriffen auf unsere Wälder. Der Waldökosystem-Bericht bezieht sich auf den gesamten Saar-Wald, d.h. unabhängig vom Waldeigentum. Abweichend zu den bisherigen „Forst“- zustandsberichten stellt der Landesverband Saar-WaldSchutz e.V. folgendes fest:

 

1. Die bisherigen Betriebspläne, Wirtschaftspläne oder Betriebsgutachten orientieren sich eher an Nutzungsinteressen und in der Regel weniger an notwendigen Zielen des Klima- und Biodiversitätsschutzes.

 

2. Die Bedeutung des Waldes als CO2-Senke wird in der Regel bei der bisherigen Waldplanung und der Bewirtschaftung nicht berücksichtigt.

 

3. Die Bedeutung des Waldes auf das Waldinnenklima oder das Mikroklima in umgebenen Gebieten wird in der Regel in der bisherigen Waldplanung und der Bewirtschaftung nicht berücksichtigt.

 

4. Die bereits sichtbaren dramatischen Entwicklungen in unseren Wäldern (Rindenbrand, Kronenschäden, Bodenschäden) haben bislang (bis auf wenige Ausnahmen) nicht zu den notwendigen Änderungen im Umgang mit den Waldökosystemen geführt.

 

5. Die Infrastruktureffekte (forstwirtschaftliche Erschließung) werden in der Regel bei der Waldplanung und der Bewirtschaftung nicht berücksichtigt.

 

6. Die vielfältige Bedeutung der Waldböden wird momentan weder umfassend untersucht, noch fließt diese bislang in die Waldplanung ein.

 

7. Die Bedeutung des Waldes für den Landschaftswasserhaushalt, seine unmittelbare Bedeutung als Trinkwasserentstehungsgebiet und Trinkwasserspeicher, für die Hochwasservorsorge etc. werden in der Waldplanung und der Bewirtschaftung überwiegend nicht berücksichtigt.

 

8. Ein systematisches qualitatives Altbaum-Monitoring bzw. ein Altbaum-Management, das in der Lage wäre, großflächig unsere Wälder und damit Bäume älter werden zu lassen, sieht die aktuelle Waldplanung bzw. die Bewirtschaftung ganz überwiegend nicht vor.

 

9. Ein qualitatives Biotopbaum-Monitoring bzw. -Management wird in der Waldplanung bzw. der Bewirtschaftung noch nicht umfänglich berücksichtigt.

 

10. Ein qualitatives Wildtiermanagement, das den Lebensraum des Wildes, also einen artenreichen Zukunftswald gegenüber den Interessen der Hobbyjagd priorisiert, sieht das aktuelle Jagdgesetzt und die daraus resultierenden Verordnungen nicht vor.

 

11. Die Homogenisierung der Wälder auch durch gesetzliche Vorgaben und die vorrangige Zielsetzung, Nutzwälder zu etablieren, läuft den sich ändernden Umweltbedingungen zuwider.

 

12. Die Auswirkungen des Biomasseentzuges auf die Tier- und Pflanzenwelt und auf die Bodenlebewelt (belebt und unbelebt – hier: Bodenphysik, Bodenchemie, Wasser) ist nicht untersucht bzw. wird nicht berücksichtigt.

 

13. Eine Ökobilanz, als Voraussetzung, den Naturraum Wald bei seiner Bewirtschaftung zu entlasten, existiert nicht, wäre aber vor dem Hintergrund der gravierenden Änderungen der Umweltbedingungen unabdingbar erforderlich.

 

14. Auch im Saarland werden nach Kahlschlägen in geschädigten Nadelbaumplantagen Aufforstungen durchgeführt und das obwohl die negativen Folgen (genetische Verarmung, Wurzelschäden etc.), bekannt sind. Infolge der kahlschlagbedingten fehlenden Beschattung und herangehegter Wild-

bestände scheitert eine artenreiche Wiederbewaldung durch Pflanzung oder Naturverjüngung auf riesigen Flächen.

 

 

© Foto: K. Borger
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Wenn Sie den Verein als Mitglied unterstützen wollen, übersenden wir gerne einen Antrag auf Mitgliedschaft. Wenn Sie unsere Arbeit über eine Geldspende unterstützen wollen, erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt.

 

Kontakt:

Landesverband Saar-WaldSchutz e.V., Am Tamlingsberg 9, 66663 Merzig

EMail: info@saar-waldschutz.de

 

Bankverbindung:

Landesverband Saar-WaldSchutz e.V.

IBAN: DE48 5909 2000 1133 6900 06