Herrn Bundespräsidenten

 Frank-Walter Steinmeier

 Bundespräsidialamt

 Spreeweg 1

 

 10557 Berlin

 

Krailling, den 3. September 2018

 

 

Bitte um Unterstützung für die Bewahrung des Hambacher Waldes

 

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

 

wir bitten Sie höflichst, helfen Sie, den kostbaren Rest eines sehr artenreichen, alten Laubwalds zu bewahren!

 

Bitte setzen Sie sich für den Erhalt des Hambacher Waldes ein, helfen Sie, die bevorstehende Rodung zu verhindern!

 

Sie haben es sicher bereits gehört: RWE will diesen Wald nun besonders schnell zur Braun­kohlegewinnung roden, um Fakten zu schaffen, schließlich verhandelt die Kohlekommission gerade über den Zeitplan zum Ausstieg aus der Kohle. Der Braunkohleabbau und die Braun­kohleverstromung muss aus Klimaschutzgründen dringend beendet, jedes Waldstück als Beitrag zum Klimaschutz erhalten werden, so naturnah wie möglich. Deutschland wird seine Klimaziele ohnehin krachend verfehlen, aber es ist besonders schlimm, wenn für die Braun­kohle ein Wald zerstört wird, der eigentlich zum FFH-Gebiet hätte erklärt werden müssen, da er ein Refugium für viele seltene Tiere und Pflanzen ist.

 

Verzweifelt versuchen nun Petitionen von betroffenen Bürgern, von BUND und Greenpeace, das schlimmste zu verhindern. Es ist ein Armutszeugnis für unser Land, wie RWE vorgeht! Auch ein Rodungs-Moratorium für die Dauer der Tagung der Kohlekommission lehnt RWE bisher ab.

 

Wir, die BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) sind ein Zusammen­schluss aus im Schutz unserer Wälder aktiver Bürgerinitiativen und Einzelpersonen aus elf Bundesländern. Eine wichtige Forderung in unserem Positionspapier, dem „Manifest zum Schutz des Waldes in Deutschland“, ist u.a. Waldrodungen für Ressourcenabbau und Energiegewinnung zu verbieten.

 

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/unsere-positionen/waldmanifest/

 

RWE stellt sich zwar in der Werbung in bester „Greenwashing“-Manier als Ökohelden dar, mit Sprüchen wie: „Wir Forstleute von RWE“ und „Lebensraum fördern, Vielfalt fordern: Das ist RWE“. https://klima-luegendetektor.de/category/umwelt/ . In Wahrheit verstromt RWE überwiegend den schmutzigsten und klimaschäd­lichsten Energielieferanten – die Braunkohle. Und alles, was im Weg steht, muss weichen, koste es, was es wolle: Wald, Klima – und Glaubwürdigkeit.

 

Sieht Natur-, Wald- und Klimaschutz made in Germany so aus? Ist dies das wahre Gesicht, nur leere Worte und Versprechungen? Wir Bürger können, wir wollen dies nicht glauben!

 

Sehr geehrter Herr Bundespräsident, wir appellieren daher höflich aber dringend an Sie, Ihr Möglichstes zu tun, um das drohende Desaster zu verhindern!

 

Die Mitglieder der BBIWS, alles ehrenamtlich für den Schutz unserer Wälder engagierte Bürger, wären Ihnen zutiefst dankbar.

 

Mit der Bitte um Ihre persönliche Unterstützung verbleibe ich im Auftrag der BundesBürgerInitiative WaldSchutz

 

Mit freundlichen Grüßen

 

i.A. Silvia Roelcke

 

Mitglied der Kerngruppe der BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS)

82152 Krailling

Sperberweg 3

 

 

bbiws@gmx.de

www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de

 

 

Informationen zur BBIWS:

 

Die BundesBürgerInitiativeWaldSchutz (BBIWS) wurde am 01.07.2017 gegründet und ist ein überparteilicher Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern und deren Organisationen aus z.Zt. elf Bundesländern. Sie verfolgt das ausschließliche Ziel, die praktizierte Bewirtschaftung der Wälder in Deutschland konstruktiv kritisch zu begleiten, Missstände aufzuzeigen, Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, in Fläche und Zahl ausreichende Schutzgebiete ohne forstliche Nutzung zu fordern und auf eine Gesetzgebung hinzuwirken, die der besonderen Bedeutung unser Wälder für Mensch und Natur gerecht wird.

 

 

Diese Bitte um Unterstützung richten wir auch an:

 

 Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel

 Frau Bundesumweltministerin Svenja Schulze

 Herrn Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Armin Laschet

 Frau Umweltministerin von Nordrhein-Westfalen Ursula Heinen-Esser

 

 

Aufgrund der hohen gesellschaftlichen Bedeutung erlaubt sich die BBIWS, diesen Brief als öffentlichen Brief zu behandeln.